Inhaltsverzeichnis


Therapeutische Gymnastik


Aktive Bewegungstherapie


Das aktive Bewegen ist eigentlich keine Technik die der Therapeut am Tier ausführt, sondern vielmehr ein Bewegen mit dem Tier unter Anleitung und Hilfestellung des Therapeuten (z.B. Cavaletti, bergauf und bergab gehen, elektrisches Laufband, laufen an der Longe, laufen auf verschiedenen Untergründen etc.).
Die aktive Therapie hat zum Ziel, Bewegungsabläufe korrekt auszuführen oder dies wieder zu lernen sowie mit gezielten Übungen die Muskulatur zu kräftigen und aufzubauen. Weiter wird die Gelenkbeweglichkeit aktiv gefördert und auch die Psyche des Tieres wird positiv beeinflusst.
Die Anwendungsgebiete sind zahlreich, doch nicht nur wenn bereits eine Erkrankung vorliegt hat sich das aktive Bewegen bewährt, sondern auch als präventive Maßnahme z.B. vor Operationen zum Muskelaufbau oder auch als Gangbildschulung sowie zur Steigerung der Kondition und Verbesserung des Gleichgewichts.

Indikationen:

  • neurologische Erkrankungen
  • postoperativ
  • degenerative Gelenkserkrankungen
  • Arthrose
  • Schmerzlinderung etc.

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Passive Bewegungstherapie


Hier werden kontrollierte physiologische Bewegungen, Dehnungen von Muskeln, Kompressionen und/oder Traktionen durch den Therapeuten durchgeführt. Dadurch soll die Gelenkbeweglichkeit und die Durchblutung der Muskulatur verbessert und die Schmerzen gelindert werden. Außerdem wird eine durch Schmerz induzierte Fehlhaltung der Gliedmaße verhindert und somit möglichen Folgeschäden vorgebeugt.
Diese Form der Therapie eignet sich bei jedem Krankheitsbild, wenn eine Bewegungseinschränkung vorliegt (z.B. Lähmungen, Lahmheiten etc.). Je nach Indikation werden die unterschiedlichen Techniken angewendet.

Indikationen:
  • postoperativ und posttraumatisch
  • rheumatische Erkrankungen
  • degenerative Erkrankungen
  • neurologische Erkrankungen in der frührehabilitativen Phase

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Stabilisierende Übungen


Hier arbeitet der Therapeut mit dem vom Tier automatisch aufgebauten Widerstand. Stabilisierende Übungen werden eingesetzt, um einen Muskelaufbau und somit eine Stabilität im Körper, vor allem in den Gliedmaßen, zu erreichen.

Diese Art der Übungen können ebenfalls bei fast allen Erkrankungen am Bewegungsapparat

Indikationen u.a.:

  • Degenerative Gelenkserkrankungen
  • Arthrosen
  • Hüftgelenksdysplasie/ED
  • Neurologische Erkrankungen
  • Lähmungen
  • postoperativ

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Einsatz von Geräten


Ein Training mit Geräten ist eine sinnvolle Unterstützung. Hier kann eine Erschwerung der Übung z.B. bei stabilisierenden Übungen erreicht werden. Vorwiegend dient der Einsatz von Geräten dem Muskelaufbau, Trainieren der Belastungsphasen, Training von Koordination und Gleichgewicht.
Hierfür eignen sich Geräte wie z.B. Gewichtsmanschette, Trampolin, Schaukelbrett, Stepper, Airex-Balance-Matte, elektrisches Laufband.

Indikationen:
  • neurologische Erkrankungen
  • Skeletterkrankungen
  • postoperativ und posttraumatisch
  • präoperativ
  • bei atrophierter Muskulatur
  • Rehabilitation
  • Erkrankungen des Bewegungsapparates z.B. degenerative Skeletterkrankungen, HD, OCD etc.

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Massagen

Klassische Massage

Massage ist eine manuelle oder apparative Manipulation der Muskulatur, der Haut sowie der Unterhaut. Die klassische Massage ist heute ein wichtiger Bestandteil in der Physiotherapie und somit auch in der Rehabilitation. Die klassische Massage hat einen Einfluss auf den Muskeltonus, d.h. bei Verspannungen und Verhärtungen (hoher Muskeltonus) wirkt sie detonisierend (muskelentspannend), entstauend, durchblutungssteigernd und schmerzlindernd auf die betroffenen Körperregionen. Bei einem niedrigen Muskeltonus wird mit tonisierenden Massagegriffen die Muskelgrundspannung erhöht. Durch Massage wird die Mobilität und die Körperwahrnehmung stark verbessert, sie zeigt schmerzlindernde, mechanische (Lösen von Adhäsionen, d.h. von Narben und Verklebungen), neurophysiologische und hyperämisierende (Durchblutungssteigerung) Wirkungen. Nicht zu vergessen ist hier auch die psychische Entspannung, was zusätzlich zu einer Herabsetzung des Muskelspannungsschmerzes führt.
Bei der Klassischen Massage werden fünf Grundhandgriffe unterschieden: Effleurage (Streichung), Petrissage (Knetung), Friktion (Reibung), Tapotement (Klopfung) und Vibration (Schüttelung). Je nach Fall werden die einzelnen Griffe kombiniert und speziell auf den Patienten und seine Bedürfnisse abgestimmt.

Indikationen der klassischen Massage sind u.a.:

  • Verspannungen
  • Schmerzen
  • Arthrosen
  • Hüftgelenkdysplasien (HD) und Ellenbogendysplasien (ED)
  • Paresen (Lähmungen)
  • Adhäsionen (Verklebungen/Verwachsungen)
  • Spondylosen
  • Diskusprolaps (Bandscheibenvorfall)
  • Osteochondrosis dissecans (OCD)
  • Bronchitis
  • Tendopathien (Erkrankungen der Sehnen)
  • Ödeme
  • Stress/Angst
  • Regulation des Muskeltonus
  • Durchblutungsstörungen
  • Training und Wettkämpfe
  • Vorbereitung auf andere physiotherapeutische Maßnahmen usw.

Kontraindikationen der klassischen Massage sind u.a.:

  • Blutungsneigung und Hämatome, hier sind Blutungen möglich
  • Infektionskrankheiten, Fieber (kann sich erhöhen)
  • Hauterkrankungen (können streuen), Trächtigkeit (Frühgeburtsgefahr!)
  • Neoplasien (Tumore)
  • dekompensierte (akute) Herzinsuffizienz
  • akute Entzündungen, frische Verletzungen und Wunden (diese Regionen müssen ausgespart
    werden)
  • Schock (Massage senkt den Blutdruck)

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Bürstenmassage oder Igelballmassage

Hier werden mit leichtem Druck Strich- und Gegenstrichbewegungen ausgeführt. Das Ziel ist vordergründig die Durchblutung, den Venen- und Lymphfluss und das Herz- und Kreislaufsystem anzuregen sowie die Hautelastizität zu verbessern und eine Schmerzlinderung zu erreichen.

Indikationen:

  • Lähmungen
  • kalte Pfoten
  • mangelnde oder gestörte Durchblutung der Haut
  • Verschleißerkrankungen an der Wirbelsäule und Gelenken
  • nichtentzündlicher Weichteilrheumatismus

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Dorntherapie für Pferde und Hunde

Basierend auf der Dorntherapie für den Menschen wurde die Dorntherapie speziell auf die Pferde- und Hundeanatomie abgestimmt. Sie ist eine sanfte manuelle Behandlungsmethode, mit der sich Wirbel- und Gelenkblockaden einfach, schnell und zuverlässig beseitigen lassen.
Bei dieser Therapieform wird die Statik des gesamten Skeletts wieder „ins Lot“ gebracht.

Man kann es vergleichen mit einem Haus, welches auf einem schiefen Fundament steht und dadurch schnell Risse bekommt. Der Körper reagiert mit Wirbelfehlstellungen auf zum Beispiel ungleich lange Beine oder Beckenschiefstände.

Der Therapeut behandelt die komplette Wirbelsäule und alle Gelenke, da es sich bei der Dorn-Methode um eine ganzheitliche Therapieform handelt - egal ob Blockaden von uns festgestellt wurden oder nicht - . Damit können wir sicherstellen, dass auch kleinste Verschiebungen wieder gerichtet werden bevor es zu größeren Blockaden und dann auch zu Problemen kommt.

Ein großer Vorteil liegt darin, dass durch das Einrichten verschobener Wirbel eine sofortige Schmerzlinderung ohne Einsatz von Medikamenten eintritt.
Die Behandlung ist für das Pferd und den Hund grundsätzlich entspannend und angenehm, allerdings ist das Lösen der Blockaden mit einem leichten Druckschmerz verbunden, welcher von menschlichen Patienten aber als „guter und angenehmer“ Schmerz bezeichnet wird.

Ein weiterer Vorteil ist, dass die Entschlackung und die Durchblutung angeregt und die Entspannung der Wirbelsäulenhaltemuskulatur gefördert wird. Man kann die Dornbehandlung auch mit einer
Nervenpunktmassage vergleichen, da alle „Nervenaustrittspunkte“ an der Wirbelsäule massageartig
behandelt werden.

Indikationen:

  • jegliche Art von Rückenbeschwerden und Bewegungseinschränkungen
  • Rittigkeitsprobleme/Satteldruck
  • degenerative Gelenkserkrankungen
  • Arthrosen und Spondylosen
  • Mobilisation von alten Pferden/Hunden
  • unsichere oder ängstliche Pferde/Hunde (positiver Einfluss auf das Verhalten)
  • postoperativ / posttraumatisch
  • HD und Bandscheibenvorfällen
  • Cauda-Equina-Syndrom
  • Erschöpfungszustände
  • nach langer Ruhephasen durch Krankheit/Unfall
  • lange und unübliche Belastungen (Distanzr., Bergwanderung….)
  • als Wellnessbehandlung für Ihren Vierbeiner

Zwar können wir mit der Dornbehandlung die Gelenkerkrankung nicht heilen, aber die Schmerzen und
Begleiterscheinungen der Erkrankung lindern.

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Narbenbehandlung

Narbengewebe ist unelastisch und verwächst häufig mit dem darunter liegenden Gewebe, so dass es zu Bewegungseinschränkungen oder Schmerzen kommt. Die Verwachsungen und Verklebungen müssen gelöst werden. Dies wird u.a. durch die Bindegewebsmassage, Friktionen und Verschiebungen der Narbe gegeneinander sowie durch Abheben und Unterhautfaszienstriche.
Voraussetzung für die Narbenbehandlung:
Die Narbe darf auf keinen Fall bei Rötung, Erwärmung, Schmerz, Schwellung und/oder Fieber behandelt werden. Die Narbe muss verheilt, die Fäden müssen gezogen und der Wundschorf sollte abgefallen sein.

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Thermotherapie

Bei der Thermotherapie wird dem Körper entweder Wärme zugeführt (Wärmetherapie)oder entzogen (Kryotherapie = Kältetherapie).

Die Art der Wärmezufuhr ist vielfältig z. B. Rotlicht, Heiße Rolle, Körner- oder Kirschkernkissen, Fango- u. Heilerdepackungen, Hot-Pack, Kamillenkompressen und Dampfbad (= schleimlösend). Mit Hilfe der Wärme wird die Durchblutung gefördert, außerdem führt die entspannende Erwärmung zu einer Schmerzlinderung, senkt den Muskeltonus, verbessert die Durchblutung und steigert den Zellstoffwechsel. Die Wärmetherapie wird häufig angewandt bei Muskelverspannungen, Arthrosen (außerhalb eines akuten Schubs), Hypertonus der Muskulatur, Schmerzen, verminderter Beweglichkeit z. B. bei älteren Tieren, zur Vorbereitung anderer therapeutischer Anwendungen und vor allem bei chronisch-degenerativen Erkrankungen.

Der gezielte Einsatz der Kältetherapie durch z.B. Eisbeutel, Eismassage, Kalte Kompression, Cold-Packs kann bei sofortiger Applikation nach einem chirurgischen Eingriff oder nach einem Trauma eine Schmerzlinderung bewirken, eine Entzündung und deren Folgen bekämpfen, Blutungen kontrollieren, die Verminderung von Ödemen erreichen, starke Schwellungen verhindern und die Erregbarkeit und Nervenleitgeschwindigkeit herabsetzen. Die Kältetherapie wird häufig angewandt bei akuten Entzündungen (z.B. Arthroseschub), Traumen, Postoperativ, Verbrennungen, Schwellungen, nach dem Training und zur Muskeltonusregulation vor physiotherapeutischen Übungen.

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Manuelle Lymphdrainage


Die MLD ist eine Sonderform der Massage, welche sehr sanft und entspannend ist. Durch kreisende
Druckimpulse wird der Abfluss von Flüssigkeit aus dem Gewebe über das Lymph- und Venensystem gefördert. So werden Wundödeme und Entzündungsmediatoren ausgeschwemmt und die Wundheilung beschleunigt sowie posttraumatische und postoperative Schwellungen und Schmerzen reduziert.

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Elektrotherapie


Die im Veterinärbereich am weitesten verbreitete Therapie mit Reizstrom (mit schwachem Wechselstrom niedriger Frequenz) ist die sog. transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS). Reizstromtherapien werden vorwiegend zur akuten oder chronischen Schmerzbekämpfung eingesetzt. Zudem verbessert diese Form der Therapie die Regeneration des Gewebes (z. B. Muskulatur oder Knochengewebe, Nervengewebe), wird eingesetzt bei degenerativen Wirbelsäulenerkrankungen, Lumbalischialgien und dient im posttraumatischen und postoperativen Bereich der Schmerzlinderung sowie der Vorbeugung gegen Muskelabbau und der Unterstützung des Muskelaufbaus

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Manuelle Therapie/Wirbelsäulenmobilisation

(Bei der manuellen Therapie werden Funktionsstörungen der Extremitäten- und Wirbelgelenke mit der Technik der Traktion und des translatorischen Gleitens behandelt.
Ziele der manuellen Therapie sind die Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit, die Anregung der
Synoviaproduktion sowie der Stoffwechseltätigkeit, die Dehnung der Gelenkkapsel, Schmerzlinderung und das Lösen von Blockaden gelenknaher Strukturen wie Muskeln, Sehnen und Bänder.

Indikationen:
  • Schmerzen
  • degenerative Gelenkserkrankungen, insbesondere bei Arthrose
  • Bewegungseinschränkungen
  • reversible Erkrankungen des Bewegungsapparates
  • posttraumatisch nach Abschluss der Verknöcherung
  • 12 Wochen post OP

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Behandlung bei neurologischen Erkrankungen


Durch eine neurologische Erkrankung (Lähmung oder Nervenerkrankung) ist es häufig der Fall, dass das Tier normale Bewegungsabläufe vergessen hat und nicht mehr ausführen kann.
In der Physiotherapie gilt es dann, dem Tier diese physiologisch normalen Bewegungen wieder nahe zu bringen und gleichzeitig pathologische, d. h. krankhafte Bewegungsmuster zu verhindern.
Hierzu bietet sich eine Vielzahl von Behandlungsmöglichkeiten, die individuell auf den Patienten abgestimmt werden.

Indikationen u.a.:
  • Nervenerkrankungen-, verletzungen und Lähmungen
  • Wirbelsäulenverletzungen
  • Cauda-Equina-Syndrom
  • Canine-Wobbler Syndrom
  • Spondylosen
  • Diskopathien etc.

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